Alptraum
Ich liege seit Stunden wach, wie jede Nacht,
die Augen geöffnet fühlt es sich an,
als ob die Dunkelheit mir hämisch in die Augen lacht.
Meine Frau liegt schlafend neben mir,
ich schaue auf die Uhr, es ist fast vier.
Wieder und wieder quälen mich die gleichen Gedanken,
befinde mich wie im Schock und hoffe immer noch,
dass die Wirklichkeit mich bald herausholt aus diesem Loch.
Hoffe, dass die Wirklichkeit in echt viel mehr Hoffnung in den Händen hält
und mir das Weiterleben eigentlich doch nicht ganz so schwer fällt.
Denn oft bin ich in meinem Leben morgens schon wach geworden
und war so froh, denn der Alptraum war mit dem Aufwachen gestorben.
Viel schlimmer wäre es, wenn es andersrum passiert,
und das Grauen sich im Schlafen verliert,
doch beim Aufwachen direkt wieder in die Augen stiert,
bis dass es dir in Mark und Bein gefriert,
weil du merkst dass dein schlimmster Alptraum grad im echten Leben passiert.
Seit Monaten ist diese Vorstellung nun meine Realität,
ich kämpfe immer noch damit, wie es gesundheitlich um mich steht,
während draußen, weit weg von mir, das fröhliche Leben weitergeht,
und sich bei mir alles nur um dieses verdammte Kranksein dreht.
Eigentlich war es für mich doch immer ein Tabu,
aber jetzt ist es auch mir passiert: die Freude zog vor Wochen
klammheimlich die Tür hinter sich zu.
Erst hab ich noch versucht weiter zu singen,
wollte die Freude am Leben nicht aufgeben,
wollte weiter den inneren Frieden anstreben.
Aber nun muss ich mir eingestehen,
mein ganzer innerer Schatz ist ausgegeben.
Ich liege hier leer und abgebrannt,
habe kein gutes Gebet mehr übrig,
und statt in den letzten Hoffnungsschimmer
schaue ich an die Decke im dunklen Krankenzimmer.
Und so liege ich hier, wie fast jede Nacht,
während die Dunkelheit mir hämisch in die Augen lacht.