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Das Immunsystem bei CFS

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In diesem Gastartikel geht es um das Immunsystem und warum dieses bei CFS fehl reguliert ist.

Was ist nur los mit unserem Immunsystem?

Einige Forschungsansätze beschäftigen sich eingehend mit dem Immunsystem.

Was den Zustand bei CFS erklären könnte, dazu ist bisher wenig herausgekommen.

Bei einigen Patienten konnten Autoantikörper nachgewiesen werden. Es steht also der Verdacht im Raum, dass es sich teilweise um eine Autoimmunerkrankung handeln könnte.

Unbestritten ist, dass es bei CFS zu einer anhaltenden Immunreaktion kommt, die jede Menge Energie verbraucht. Der Organismus löst fortwährend die gleiche Reaktion aus, die zu Beginn der Erkrankung möglicherweise sinnvoll war, um einen Virus zu bekämpfen.

Ähnlich wie ein traumatisierter Soldat, der auch nach Ende des Krieges weiterhin im Verteidigungsmodus feststeckt.

Hinzu kommt, dass gleichzeitig zu der Immunreaktion eine Stressreaktion im Körper stattfindet. Das Gehirn löst den Kampf- oder Flucht- bzw. Erstarrungsinstinkt aus, stimuliert massiv das Nervensystem und schüttet Stresshormone aus, bis die Drüsen völlig erschöpft sind.

Aktiv und doch nicht aktiv

Dadurch gerät das ebenfalls aktivierte Immunsystem gehörig durcheinander bzw. wird durch den Stress unterdrückt. Viele Betroffene erleben, dass sie seit Beginn des CFS keinen normalen Infekt, geschweige denn Fieber hatten.

Das Immunsystem wird ständig durch die beiden Bestandteile des Nervensystems, Sympathikus und Parasympathikus, reguliert, wobei der Sympathikus aktivierend und der Parasympathikus immundämpfend wirkt. Es ist zu vermuten, dass das Immunsystem durch die Überaktivität des Sympathikus schlicht fehl reguliert ist, prinzipiell aber funktioniert.

Also ein Ansteuerungs-Problem, kein Hardware-Problem.

Viele Betroffene haben sich vor der Erkrankung häufig bester Gesundheit erfreut. Oder sie hatten zumindest keine gravierenden körperlichen Erkrankungen.

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Was macht eine Immunreaktion „automatisch“, im Sinne einer Autoimmunreaktion?

Es ist bekannt, dass quasi alle Autoimmunerkrankungen eine teils erhebliche Stresskomponente bzw. eine hirnneurologische Komponente haben.

Durch eine seit Beginn der Erkrankung traumatisierte Amygdala und Insula, die Teile des limbischen Systems im Gehirn sind, steckt das Gehirn in einer selbsterhaltenden und -verstärkenden Dauerschleife fest.

Das Gehirn reagiert hypersensibel auf die Symptome im Körper.

Dadurch erzeugt es die Stress- und Immunreaktion und verstärkt daraufhin diese Reaktion.

Die Amygdala sieht in Allem Gefahr und Bedrohung für das Überleben.

Der Hypothalamus scannt den Körper wie mit einem Vergrößerungsglas fortwährend nach Symptomen ab und sendet diese Informationen zur Amygdala.

Hinzu kommt, dass oftmals sorgenvolle Dinge in Symptome hineininterpretiert werden, die medizinisch nicht haltbar sind und mit hypochondrischen Befürchtungen einhergehen.

In der Medizin beschreibt man diesen Zustand mit den Begriffen Hypervigilanz und Hyperarousal.

Vielmehr sollten die Symptome als das gesehen werden, was sie sind: Irgendeine beliebige Reaktion des Organismus, bedingt durch die Stimulation des Nerven- und Immunsystems.

Nicht mehr und nicht weniger.

Durch einen sorgenfreien und achtsamen Umgang mit den Symptomen wird die Schleife, in der das Gehirn feststeckt, gedämpft und somit die körperliche Reaktion runtergefahren.

Man könnte auch sagen:

Das, wogegen man sich sträubt, bleibt bestehen.

Das, was man mit ruhigem Geiste betrachtet, löst sich auf.

Wird das Nervensystem immer wieder beruhigt, und die parasympathische Aktivität verstärkt, kommt das Immunsystem und der gesamte Organismus wieder in Balance und etwaige Autoimmunreaktionen klingen wieder ab.

Zum Gastautor:
Manuel litt selbst einige Jahre unter ME/CFS. Heute ist er wieder ganz gesund und schreibt auf seiner Webseite CFS-Genesung mehr darüber. Auch bietet er Coaching für CFS-Betroffene an.

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