Das Leaky Gut Syndrom: Ursachen, Symptome und Behandlung
Das Leaky Gut Syndrom kann viele chronische Infektionen und Krankheiten verursachen oder aufrechterhalten. Demgegenüber ist die Darmgesundheit eines der wichtigsten Voraussetzungen für deine Selbstheilungskräfte und Gesundheit.
Bei vielen chronischen Erkrankungen wie z.B. ME/CFS oder anderen Fatigue Erkrankungen kann die Behandlung eines Leaky Gut Syndroms spürbare Verbesserungen bringen und weitere Therapien, wie z.B. eine Schwermetallentgiftung, erst möglich machen.
In diesem Artikel liest du alles Wissenswerte über das Leaky Gut Syndrom.
Das Leaky Gut Syndrom genauer erklärt
Der Darm ist aufgeteilt in den Dünndarm und den Dickdarm, wobei das Leaky Gut Syndrom hauptsächlich den Dünndarm betrifft. Dieser 5-6m lange Dünndarm ist für die Verarbeitung der Nahrung zuständig. Mithilfe von Enzymen (komplexe Eiweißmoleküle) werden die großen Nahrungsmoleküle in kleinere Stücke zerlegt, damit sie leicht verdaut und ins Blut aufgenommen werden können.
Der Dünndarm ist von einer Darmwand umgeben, um den Körper vor schädlichen Bakterien und Giftstoffen zu schützen. Diese Darmbarriere sieht wie ein Netz mit kleinen Löchern aus. Die kleinen Löcher wirken wie Filter, durch die nur bestimmte Elemente hindurchgelassen werden.
Die Darmwand besteht aus drei Schichten:
- Die Schleimschicht verhindert das Durchlassen von Schadstoffen. Auch wird hier ein für das Immunsystem wichtiger Antikörper gebildet, das sekretorische Immunglubolin A (sIg A). Dieser Antikörper sorgt dafür, dass viele Schadstoffe im Darminhalt gar nicht erst in die Darmschleimhaut gelangen sondern durch den Stuhl ausgeschieden werden.
- Unter der Schleimschicht befindet sich die Darmschleimhaut. Die Schleimhautzellen werden durch Proteine miteinander verbunden. Ohne diese Verbindungs-Proteine (Tight junctions) können Schadstoffe durch die Darmwand in den Blutkreislauf gelangen.
- Die Darmflora auf der Schleimschicht besteht aus bis zu 100 Billionen Bakterien. Eine ihrer vielen Aufgaben ist es, schädliche Bakterien und Pilze unschädlich zu machen.
Beim Leaky Gut Syndrom sind alle drei Schichten geschwächt:
- Die Schleimschicht wird dünner und es wird weniger sIgA gebildet.
- Die Verbindungsproteine werden weniger oder schwächer und lassen somit mehr Schadstoffe durch.
- Die „guten“ Bakterien (Darmflora) können gegen die vielen schädlichen Bakterien nicht mehr ankommen.
Dies alles führt zum undichten Darm – zum Leaky Gut Syndrom.
Bei einem gesunden Darm können Wasser und Nährstoffe durch die Darmwand in den Blutkreislauf gelangen, während die giftigen Stoffe im Inneren bleiben. Beim Leaky Gut Syndrom gelangen auch Nahrungspartikel, Bakterien und Giftstoffe in deinen Blutkreislauf.
Als Reaktion fängt nun das Immunsystem an, gegen diese Fremdkörper anzukämpfen. Es bildet Antikörper und setzt Entzündungsstoffe frei.
Das wiederum resultiert in lokalen und systemischen chronischen Entzündungen und (Autoimmun) Erkrankungen.
Was ist die Ursache vom Leaky Gut Syndrom?
Der durchlässige Darm kann verschiedene Ursachen haben, meist ist es eine Kombination mehrerer Auslöser. Die folgende Liste zeigt, dass der durchlässige Darm eine Folge des typischen westlichen Lebensstils ist.
Ungesunde Ernährung
Ein Protein namens „Zonulin“ ist ein Labormarker für die Durchlässigkeit deines Darms. Zwei Faktoren lösen die Freisetzung von Zonulin aus:
- Bakterien im Darm
- Gluten, ein Protein, das in Weizen und anderen Getreidesorten enthalten ist.
Darmerkrankungen wie eben auch der undichte Darm werden deshalb mit einer Ernährung in Verbindung gebracht, die einen hohen Anteil an folgenden Lebensmitteln enthält: frittierten Lebensmitteln, Omega-6-Fettsäuren, verarbeiteten Lebensmitteln und Süßigkeiten, verarbeiteten Fleisch- und Käsesorten, Milchprodukte, Gluten haltige Lebensmittel, Soja und wenig Ballaststoffe.
Solche Lebensmittel können zu einer Entzündung des Verdauungstraktes und damit einer gestörten Blut-Darm-Schranke führen. Unter anderem dadurch, dass das Immunsystem diese Nahrungsmittel für fremde Eindringlinge hält, die bekämpft werden müssen.
Wenn eine Person diese Lebensmittel übermäßig isst, zieht das Immunsystem in den Krieg.
Um die angeblich feindlichen Lebensmittelpartikel abzuwehren, bildet unser Körper Antikörper, die normale Zellen in unserem Körper angreifen und die normale Darmbarriere stören können.
Ungesundes Essverhalten
Oft schlucken wir unser Essen herunter, bevor es ausreichend gekaut wurde. Auch das kann zu einer Entzündung im Magen beitragen. Die Nahrungsbestandteile werden dann unzureichend aufgespalten (Maldigestion) und unverdaute Nahrungspartikel beginnen die Darmschleimhaut zu durchdringen. Dadurch können Krankheitserreger, die normalerweise durch einen niedrigen pH-Wert im Magen abgetötet werden, in den Darm gelangen.
Stress
Chronischer Stress kann extrem toxisch sein und unsere Abwehrkräfte gegen Krankheiten und Infektionen enorm schwächen. Es ist erwiesen, dass Stress auch das Immunsystem unseres Magens schwächt. Stress kann auch die Funktion der Darmbarriere beeinträchtigen und den Magensäurespiegel senken, was beides zu einer verminderten Nährstoffausnutzung (Malabsorption) führt.
Medikamente und/oder Alkohol
Eine weitere wichtige Ursache für die Entstehung des Leaky Gut Syndroms ist die Einnahme von Medikamenten oder zu viel Alkohol. Die Forschung zeigt, dass rezeptfreie Schmerzmittel wie Paracetamol und Aspirin sowie einige Medikamente wie Steroide und Antibiotika ebenfalls einen undichten Darm verursachen können, weil sie die Auskleidung des Verdauungssystems reizen und die schützenden Schleimschichten beschädigen. Diese Reizung kann den Entzündungszyklus in Gang setzen oder aufrechterhalten.
Übermäßiger Kontakt mit Giftstoffen
Seit der Industrialisierung sind wir zunehmend allen möglichen Umweltgiften ausgesetzt. In den Häusern und Wohnungseinrichtungen, im Leitungswasser, durch Pestizide und Antibiotika in den Lebensmitteln, bei der Körperpflege und durch wurzelbehandelte Zähne oder Metalle im Mund werden wir täglich mit Chemikalien und Schwermetallen konfrontiert. All diese Gifte schwächen nicht nur unser Immunsystem, sondern eben auch die Darmschleimhaut.
Chronische Vorerkrankungen
Krankheiten und Infektionen können dazu führen, dass sich die Darmschleimhaut lockert, was zu einem Leaky Gut führt. Viele chronische Krankheiten bedeuten auch eine Vermehrung von Bakterien, Hefen, Pilzen und/oder Parasiten. Die Folge ist ein Ungleichgewicht zwischen nützlichen und pathogenen Bakterien im Darm.
Somit können auch andere Vorerkrankungen oder Faktoren den Darm noch undurchlässiger machen, z.B.
- Chronisch entzündliche Erkrankungen wie Zöliakie, Reizdarm und andere
- Bereits bestehende Nahrungsmittelallergien
- HIV/AIDS und andere Immunerkrankungen
- Strahlen- und Chemotherapien, die die Darmschleimhaut schädigen
Was sind die Symptome des Leaky Gut Syndroms?
Bei Symptomen und Ursachen ist es manchmal wie beim Huhn oder Ei. Was war zuerst da? Deshalb liest du manche Beschwerden sowohl bei Ursachen als auch bei Symptomen. Zu den Symptomen des undichten Darms gehören:
- Regelmäßige Störungen des Verdauungssystems wie Verstopfung, Durchfall, Blähungen oder Reizdarmsyndrom
- Chronische Müdigkeit oder Erschöpfung
- Schlechtes oder fehlgeleitetes Immunsystem
- Fibromyalgie, Arthritis oder Gelenkschmerzen
- Hormonelle Probleme wie das prämenstruelle Syndrom (PMS) und das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS)
- Depressionen und Angstzustände
- Regelmäßige Infekte der Blase oder Vagina
- Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) und Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS).
- Kopfschmerzen und Gedächtnisverlust
- Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Hashimoto-Thyreoiditis, Lupus, Psoriasis oder Zöliakie
- Hautausschläge und Erkrankungen wie Akne, Ekzeme oder Rosazea
- Saisonale Allergien, Nahrungsmittelallergien oder Asthma
- Heißhunger auf Zucker oder Kohlenhydrate
An dieser langen Liste siehst du, dass der Darm viele unterschiedliche Symptome auslösen kann. Manche der Beschwerden sind für sich genommen noch keine Erkrankung, andere stehen bereits für eine eigenständige Krankheit.
Zahlreiche Studien haben eine erhöhte Durchlässigkeit des Darms mit mehreren chronischen Krankheiten in Verbindung gebracht. Diese Erkrankungen können die Folge eines Leaky-Gut-Symdroms sein. Genauso fördern diese Erkrankungen auch die Verschlimmerung des durchlässigen Darms.
Chronisches Fatigue Syndrom CFS
CFS ist viel mehr als nur chronische Müdigkeit und körperliche Erschöpfung. Das chronische Erschöpfungssyndrom CFS ist eine neuroimmunologische Erkrankung mit einer Kombination von Symptomen – eben einem Syndrom. Ein erkrankter Darm spielt bei vielen CFS Betroffenen eine Rolle. Mehr dazu liest du auf dieser Webseite.
Zöliakie
Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, die durch eine Überempfindlichkeit gegen Gluten gekennzeichnet ist. Patienten mit Zöliakie haben den Berichten zufolge eine erhöhte Darmdurchlässigkeit.
Morbus Crohn und Colitis Ulzerosa
Morbus Crohn ist, wie Colitits ulzerosa auch, eine chronische Verdauungsstörung, die durch schwere Entzündungen des Darmtrakts gekennzeichnet ist. Auch bei Patienten mit Morbus Crohn wird eine erhöhte Durchlässigkeit des Darms beobachtet.
Neurodermitis
Neurodermitis ist eine chronische Hauterkrankung mit Hautausschlag und starkem Juckreiz. Für diese Hautprobleme verschreiben Ärzte oft Medikamente und Cremes mit einer langen Liste von (manchmal gefährlichen) Nebenwirkungen. Es gibt jedoch schon seit Jahrzehnten Hinweise darauf, dass ein Teil der Ursache im Darm liegen könnte.
Diabetes
Diabetes ist eine Erkrankung, bei der dein Körper nicht in der Lage ist, Glukose zu verarbeiten. Bei Typ-1-Diabetes kommt es zu einer autoimmunen Zerstörung der insulinproduzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse. Die Immunreaktion, die zur Zerstörung der Betazellen führt, kann durch Fremdstoffe ausgelöst werden, die durch den Darm sickern.
Reizdarmsyndrom
Das Reizdarmsyndrom ist eine Verdauungsstörung, die entweder durch Durchfall, Verstopfung oder beides gekennzeichnet ist. Eine erhöhte Durchlässigkeit des Darms ist besonders häufig, wenn das Reizdarmsyndrom von Durchfall dominiert wird.
Polyzystisches Ovarsyndrom
PCOS ist eine relativ häufige Erkrankung, die die Funktion der Eierstöcke einer Frau beeinträchtigt. Studien haben ergeben, dass Frauen mit PCOS eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für ein Leaky-Gut-Syndrom haben.
Nahrungsmittelallergien
Die Barrierefunktion des Darms ist bei Nahrungsmittelallergien beeinträchtigt. Durch die erhöhte Durchlässigkeit des Darms kann die unverdaute Nahrung in den Blutkreislauf gelangen.
Chronische Lebererkrankung
Das Leaky-Gut-Syndrom kann zu einem Ungleichgewicht in deiner Darmbakterien-Gemeinschaft führen und die Menge an Endotoxin (chemische Verbindungen aus der äusseren Zellmembran) erhöhen, die über die Pfortader in deine Leber gelangt. Dies trägt zu anhaltenden chronischen Entzündungen und fortschreitenden Leberschäden bei.
Diagnose – Wie stellst du das Leaky Gut Syndrom fest?
Es gibt keinen Standardtest, aber trotzdem einige Möglichkeiten, einen durchlässigen Darm zu testen. Am besten lässt du dich von einem Gastroenterologen beraten, dem Facharzt für die Gesundheit des Verdauungstrakts.
Trotzdem wollen wir hier einige Tests vorstellen. Manche werden in der klinischen Forschung noch untersucht.
Selbst-Test
Dies ist kein aussagekräftiger Test, aber der erste Schritt. Und zwar die Frage: Wie viele Symptome oder in welcher Intensität treffen die o.g. Beschwerden bei dir zu? Gibt es bereits einige oben genannte Erkrankungen bei dir? Je mehr oder intensiver die Symptome oder je mehr Vorerkrankungen vorliegen, desto wahrscheinlicher ist, dass auch dein Darm nicht einwandfrei arbeitet.
Stuhltest oder Bluttest
Über den Stuhl und das Blut lassen sich einige Marker bestimmen, die auf einen ungesunden und durchlässigen Darm hinweisen können. Die Hauptmarker sind:
Zunolin
Ein ungewöhnlich hoher Zonulinspiegel zeigt, dass sich die Poren in der Darmschleimhaut vergrößern und somit die Durchlässigkeit erhöhen. Im Blut sollte dieser Wert nicht höher als 25ng/ml liegen, auch wenn manche Mediziner auch höhere Werte angeben. Im Stuhl liegt die Höchstgrenze bei 78,0 ng/ml.
I-FABP
Dieser Parameter kann (außer nach extremen sportlichen Belastungen) ebenfalls auf Leaky Gut hinweisen, wenn der Wert im Blut über 1827 pg/ml liegt. Da dieser eine Marker i.d.R. nicht ausreicht, sollte man diesen immer in Kobination mit Zunolin testen lassen.
Alpha-1-Antitrypsin
Wenn dieser Proteinhemmer im Stuhl zu hoch ist, kann das ein Hinweis auf eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut sein. Der Wert sollte bei einem gesunden Darm nicht über 0,27 mg/g liegen.
Entsprechende Tests kannst du über den Hausarzt, einen Therapeuten oder auch selbstständig machen lassen. Die Materialien werden dir nach Hause zugeschickt. Mögliche Labore sind:
- Enterosan (Stuhltest für Zunolin und Alpha-1-Antitrypsin)
- IMD Berlin (Bluttest für Zunolin und I-FABP)
Wasserstoff-H2-Test über den Atmen
Mit diesem Test lässt sich feststellen, ob dein Darm bakteriell überbesiedelt ist. Im Magen-Darm-Trakt wird durch den bakteriellen Abbau eines zugeführten Zuckers Wasserstoff gebildet.
Kann ein Zucker nicht richtig verdaut werden oder befinden sich Bakterien im Dünndarm, so wird Wasserstoff gebildet. Dieser gelangt über das Blut und über den Lungenkreislauf in die Atemluft.
Die Konzentration des Wasserstoffs (H2) wird mit einem kleinen elektrochemischen Messgerät gemessen.
Je nachdem, welches Zucker genutzt wird, kann der Test Hinweise geben auf
- der Keimbesiedlung des Dünndarms (Glukosetest)
- die Geschwindigkeit der Dünndarmpassage (Laktulosetest)
- Sorbitunverträglichkeit (Sorbittest)
- Milchzuckerunverträglichkeit (Laktosetest)
- Fruchtzuckerunverträglichkeit (Fruktosetest)
Lebensmittelunverträglichkeitstest
Wenn du Nahrungsmittelunverträglichkeiten ignorierst, kann sich dein Leaky Gut noch verschlimmern, da Giftstoffe und Bakterien durch die großen Poren der Darmwand in den Blutkreislauf gelangen. Das führt dazu, dass dein Immunsystem sofort reagiert und eine Immunreaktion auslöst. Der IgG-Nahrungsmittelallergietest ist z.B. gut geeignet, um das Leaky Gut-Syndrom zu identifizieren.
Vitamin- und Mineralstoffmangel-Test
Nährstoffmalabsorption oder Vitamin-/Mineralstoffmangel sind zwei typische Anzeichen für einen undichten Darm. Dies geschieht als Folge einer Schädigung der Mikrovilli (mikroskopisch kleine Zellmembranausstülpungen) in deinem Darm. Gluten und andere große Partikel, die deine Darmschleimhaut nicht passieren sollten, können dies tun, wenn die Mikrovilli nicht mehr richtig funktionieren. Einige kleine Partikel, die eigentlich passieren sollten, werden unter solchen Bedingungen blockiert. Dieser Test kann mit einem einfachen Kit auch zu Hause durchgeführt werden.
Wie kannst du das Leaky Gut Syndrom behandeln?
Das Verdauungssystem und der durchlässige Darm lassen sich in vielen Fällen heilen. Meistens über eine Kombination von Ergänzungsmitteln, Ernährungs- und Lebensstiländerungen und auch Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditationen.
Lebensmittel, die du zu dir nehmen solltest
- Ballaststoff reiche Lebensmittel und schleimbildende Substanzen, um die Schleimschicht zu schützen. Z.B. Leinsamen, Flohsamen, Haferflocken, Chiasamen, Süssholzwurzeltee und Eibischwurzeltee.
- Schonend gegartes Gemüse (nicht roh)
- Fermentierte Milchprodukte wie Joghurt, Buttermilch oder Kefir
- Wurzeln und Knollen wie Kartoffeln, Kohlrabi, Süßkartoffeln, Kürbis oder Karotten
- Früchte wie Trauben, Bananen, Kokosnuss, Papaya, Zitronen, Ananas, Orangen und Erdbeeren
- Rohe Nüsse wie Erdnüsse und Mandeln
- Sprossen(also gekeimte Sämlinge) wie Kresse, Brokkolie oder Chia-Samen
- Gluten freies Getreide wie Amaranth, brauner Reis, Hirse, Quinoa, Mais und gereinigtem Hafer (glutenfrei)
- Suppen und Knochenbrühe
- Kräuter und Gewürze
- Omega-3-reiche Fische wie Hering, Thunfisch, Lachs, Makrele oder Sardinen
- Pflanzliche Fette und Öle, wie Avocado-Früchte, Avocadoöl, Kokosöl und Olivenöl
- Weniger Fleisch und Eier als üblich
Nun ist nicht nur wichtig, was du isst, sondern wie du isst. Meistens schlucken wir das Essen viel zu schnell herunter und geben dem Magen dadurch unnötig viel Arbeit und Stress. Deshalb ist es hilfreich ausreichend zu kauen, damit die Lebensmittel schon als zähe Flüssigkeit in den Magen gelangen.
Kräuter und Bitterstoffe, die den Darm unterstützen
Kräuter bzw. Bitterstoffe spielen in vielen jahrtausendalten Traditionen eine wichtige Rolle und können auch für den Darm sehr gesundheitsfördernd sein. Kräuter für den Darm, die du als Tee trinken oder auch als Tinktur zu dir nehmen kannst, sind z.B.
- Zistrosen
- Enzian
- Löwenzahn
- Pfefferminz
- Süßholzwurzel
- Kamille
- Eibisch
- Schafgarbe
- Salbei
- Wegwarte
- Ingwer
- Kurkuma
Antioxidantien, die den Darm unterstützen
- OPC
- Quercetin
- Astaxanthin
- Glutathion
- Hesperidin
- Moringa
- Kiefernrindenextrakt
- Rutin
- Hanfblattpulver
Lebensmittel, die du vermeiden solltest
- Gluten haltige Getreidesorten wie Gerste und Hafer
- Weizenbasierte Produkte wie Nudeln, Brot und Weizenmehl
- Milchprodukte wie Milch, Käse und Eiscreme
- Zucker, Süßigkeiten und zuckerhaltige Getränke
- Künstliche Süßstoffe
- Verarbeitete Fleisch- und Käsesorten
- Backwaren wie Kekse, Gebäck und Kuchen
- Fast Food und verarbeitete Lebensmittel
- Alkohol und kohlensäurehaltige Getränke
- Rohkost, weil sie den Darm stärker belasten
- Raffiniertes Öl und ungesunde Fette
- Fertige Soßen
Eine FODMAP-arme Ernährung
Die Abkürzung FODMAP steht für fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole. Das sind bestimmte Kohlenhydrate, die sich in bestimmten Lebensmitteln befinden. Das Vermeiden dieser Lebensmittel kann für eine bestimmte Zeit helfen, den Darm zu entlasten und zu heilen. Andere sind eher skeptisch bei dieser Ernährungsform. Mehr über diese Art der Ernährung findest du hier.
Nahrungsergänzungsmittel, die dir helfen können
Probiotika
Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die du in Form von Ergänzungsmitteln oder als Lebensmittel einnehmen kannst. Diese Mittel können dir helfen, die Gesundheit der Darmschleimhaut zu erhalten, indem sie das Überwachsen schädlicher Bakterien im Darm, insbesondere im Dünndarm, verhindern.
Als Nahrungsergänzung gibt es Probiotika in verschiedenen Formen. Zum Beispiel Pro EMsan PUR von Tisso. Als Lebensmittel findest du Probiotika in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Kefir, Kombucha, Sauerkraut, Kimchi.
Präbiotika
Präbiotika sind nicht verdauliche Nahrungsbestandteile, die als Nahrung für menschliche Bakterien dienen. Die Präbiotika verbessern die Gesundheit deiner Darmwand, indem sie den guten Bakterien Nahrung bieten. Sie sind in der Regel pflanzliche Fasern, daher solltest du eine pflanzliche Ernährung mit viel Gemüse, Knoblauch, Zwiebeln usw. bevorzugen.
Auch Präbiotika kannst du als Nahrungsergänzung oder als Lebensmittel zu dir nehmen.
Weihrauch
Wegen seiner entzündungshemmenden Eigenschaften wird Weihrauch bei vielen chronischen Entzündungen eingesetzt. Es ist vergleichbar gut wie das Standardtherapeutikum Sulfasalazin.
Myrrhe, Kamille und Kaffekohle
Auch Myrrhe ist aufgrund seiner antientzündlichen Wirkung sehr gut für die Regeneration des Darms geeignet. Am besten in Kombination mit Kamille und Kaffeekohle, wie das Presseportal im folgenden Text veröffentlichte.
Laboruntersuchungen der Universität Leipzig konnten darüber hinaus wichtige Mechanismen entschlüsseln, auf der die anti-entzündliche Wirkung eines Kombinationsarzneimittels aus Myrrhe, Kamille und Kaffeekohle basiert. Diese Ergebnisse tragen zum besseren Verständnis der „Multi-Target-Wirkung“, also der Vielfachwirkung, des Pflanzengemischs bei: Die drei Heilpflanzen hemmen in den Fresszellen des Immunsystems entzündungsfördernde Prozesse in unterschiedlicher Ausprägung und verstärken sich dabei gegenseitig in ihrer Wirkung.
L-Glutamin
Die Aminosäure bekämpft die Entzündung und schützt die Darmschleimhaut.
Lecithin
Ein großer Anteil der Fette in der Darmschleimhaut enthält Lecithin. Um die Schleimhaut zu stärken, kannst du neben L-Glutamin auch Lecithin bzw. Phosphatidylcholin zu dir nehmen. Bei beiden Mitteln solltest du darauf achten, dass die Präparate umkapselt sind, damit sie unbeschadet die Magensäure überstehen.
Aufbau-Kuren
Um mehrere dieser oder anderer Ergänzungs-Mittel zu kombinieren, gibt es verschiedene Produkte wie z.B. von effective nature.
Giftstoffe, die du meiden solltest
Es bringt nichts, wenn die Mutter den Flur wischt, während gleichzeitig die Kinder mit ihren dreckigen Schuhen von außen immer wieder durch den Flur laufen. Genauso ist eine Darmsanierung nur so wirkungsvoll, wie du die entsprechenden Gifte und Lebensmittel meidest, die zum Leaky Gut Syndrom geführt haben, z.B.
- Medikamente, soweit es möglich ist.
- Ungesunde Lebensmittel wie oben beschrieben.
- Alkohol am besten für einige Zeit ganz meiden.
- Stress kann hochgiftig sein. Auch diesen am besten reduzieren. Zum Beispiel, indem du immer wieder deinen Vagusnerv stimulierst.
Fazit – Das wichtigste zusammengefasst
Der Darm spielt für deine Gesundheit eine enorm wichtige Rolle. Durch die Industrialisierung und die typisch westliche Lebensweise kommt der Darm oft aus seiner Balance und kann Leaky Gut Syndrom entwickeln. Dadurch gelangen noch mehr Giftstoffe direkt in unsere Blutbahn, was zu vielen Beschwerden und chronischen Erkrankungen führen kann.
Deiner Genesung zuliebe tust du dir einen großen Gefallen, wenn du für einen gut funktionierenden Darm sorgst und dem Leaky Gut Syndrom vorbeugst.
Ja, das braucht an manchen Stellen am besten langfristige Veränderungen, ob in der Ernährung oder in anderen Lebensbereichen wie z.B. Alkoholkonsum oder Stress.
Aber diese Umstellung lohnt sich.
Hallo Johannes,
Ich danke ganz herzlich dafür, dass du deine Recherchen für andere zugänglich machst.
Bei mir liegt ein Verdacht auf Zöliakie vor und ich liege nun seit über einem Jahr mit me/cfs rum (nun ja, erst war es eher postvirale Erschöpfung). Durch meinen Hausarzt veranlasste Laboruntersuchungen hatten im Januar einen Leaky Gut und eine nicht alkoholische Fettleber ans Licht gebracht. Durch die Behandlung dieser beiden Faktoren (mit NEMs, Mariendistel und Tee) hatte sich die Lebensqualität wieder stark erhöht (10kg waren rauf und wieder runter gegangen; Verdauung normalisierte sich und die entsetzliche Übelkeit hörte auf). Nun danach kamen andere Faktoren des täglichen Symptomstraußes zum Tragen, aber dennoch war das ein guter und wichtiger Schritt.- Heute geht es zum Gastroenterologen um die Sache nochmal organisch abzuklären, wenn das denn möglich ist…
Dein Beitrag kam für mich also sowas von zur rechten Zeit… 😉 Dickes Danke und dir von Herzen alles Gute gesundheitlich- und auch sonst (das gibt es ja trotz allem auch noch). Behalt und versprühe weiterhin deine Zuversicht…- Dann kann ich mir hier immer mal was abholen!
Liebe Grüße
Natascha
Vielen herzlichen Dank, liebe Natascha, für dieses Feedback und den Einblick in deine eigene Situation. Zöliakie wurde bei mir ebenfalls diagnostiziert, und Mariendistel sind neben anderen Bitterstoffen ebenfalls mein täglicher Begleiter. Ich wünsche auch dir, dass es dir Schritt für Schritt etwas besser geht und du die Zuversicht nicht verlierst. Viele Grüße!!